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MANDALAY. 36. Route. 271 Mandalay, in einer 13km breiten Ebene zwischen dem Irrawaddy
und dem Westabfall des Shanplateaus gelegen, n.ö. überragt von
einer isolierten Felsenhöhe (S. 274), war von ihrer Gründung durch
Mindôn Min 1857 bis zu ihrer Besetzung durch die britischen
Truppen 1885 (vgl. S. 256) Hauptstadt des Königreichs Birma und
hatte damals etwa 186000 Einwohner. Als letzte Stätte, auf der
sich die einheimische Kunst im Großen betätigte, bietet Mandalay
um so mehr Interesse, weil die meisten Bauten wegen des vergäng-
lichen
Materials unrettbar dem Verfall entgegengehen. Die Stadt
ist in einer Ausdehnung von 10 × 5km gegen das Hochwasser des
Irrawaddy ringsum durch Dämme geschützt und besteht aus der
Altstadt, dem jetzigen Fort, und aus 60 Quer- und 40 Längsstraßen
in schachbrettartiger Anordnung. Die Straßen werden mit Zahlen
bezeichnet; nur einzelne haben außerdem noch besondere Namen;
so heißt die 35. Straße A-Road, die 30. Court House Road, die
26. B-Road, die 22. C-Road und die 84. Bazaar Road. Abgesehen
von den Geschäftsstraßen sind die Häuser meist nur aus Bambus-
geflecht
aufgeführt und von Gärten umgeben.

Das Europäerviertel, im W. und S. des Forts, mit dem
Bahnhof und den Gasthäusern, erreicht man von der Dampfboot-
landestelle
her gewöhnlich auf der B-Road. Die Straße führt an
der 1847 erbauten, 35m hohen vergoldeten Eindaw-ya-Pagode
(Pl. A 3) vorüber und überschreitet den Shwe-ta-chaung-Kanal,
der die Stadt von N. nach S. durchzieht. Bei dem 1898 zum
60jährigen Regierungsjubiläum der Königin Victoria errichteten
Clock Tower (Pl. A 3) wendet sich die Straßenbahn südl. in die
84. oder Bazar-Straße, an der der große Zegyo-Bazar (Pl. A 3)
liegt, eine moderne Markthalle, 1897 nach einem Brande erneut,
Mittelpunkt des Eingebornen-Geschäftslebens. Außer Obst, Ge-
müse
und andern Lebensmitteln werden auch Erzeugnisse der In-
dustrie
, Seidenstoffe, Lackarbeiten, Silberwaren, echte und imitierte
Rubine u. dgl. feilgeboten. Die Verkäufer sind meist Frauen. Be-
such
lohnend, am besten früh 6-8 Uhr. Östl. vom Clock Tower
die röm.-kath. Kathedrale (Pl. A 3), 1898 auf Kosten eines ein-
geborenen
Konvertiten ausgebaut.

Das Fort (Fort Dufferin), eine quadratische Anlage von
8km Umfang, mit nahezu 9m hohen Ringmauern aus Backstein,
12 Toren und 48 hölzernen Wachttürmen, umschlossen von einem
60m breiten, mit Lotus bedeckten Wassergraben (the Moat), ist
die von Mindôn Min gegründete Altstadt, in deren Mitte der König
seine Residenz hatte. Die Stelle der nach der englischen Besitz-
nahme
1887 entfernten Bambushäuser der Eingeborenen nehmen
leere Grasflächen ein. Außer dem Palast enthält das Fort jetzt nur
das Haus des brit. Commissioners (Government House; Pl. B 1, 2),
die Kasernen und Offizierwohnungen für ein britisches und zwei